Bodenschätze früher

Barit und Kaolin

Sowohl Barit als auch Kaolin sind häufig als Bodenschätze genannt, die vermeintlich noch heute auf Milos gewonnen werden. Nach derzeitigem Stand (2020) baut aber weder Imerys noch eines der anderen Unternehmen aktuell diese beiden Mineralien ab. Die Gewinnung von Kaolin begann auf Milos im Jahr 1899, Barit wurde erstmals 1934 in Voudia abgebaut.

Baritkristall
Baritkristall
Baritvorkommen
Baritvorkommen
Kaolin
Kaolin
Kaolinvorkommen
Kaolinvorkommen
Stillgelegte Kaolinmine der Firma Titan in Chalakas
Stillgelegte Kaolinmine
Stillgelegte Kaolinmine der Firma Titan in Chalakas
...der Firma Titan in Chalakas

Schwefel

Bei Paliorema wurde in den Jahren 1862 bis 1958 Schwefel gewonnen. In dem entlegenen Tal an der Ostküste beeindruckt noch heute die komplexe Industrieruine der ehemaligen Mine. Hier befanden sich neben den Bergwerkstollen auch gleich das Werk zur Verarbeitung, die Verladeanlagen und die Unterkünfte für die Arbeiter.

Alte Mine in Paliorema
Alte Mine in Paliorema
Schwefel- und Manganvorkommen
Schwefel- und Manganvorkommen

Mangan

Von 1890 bis 1928 wurde in der Vani-Mine Manganerz abgebaut. Von den Gebäuden und Verladeanlagen sind heute nur rudimentäre Reste übrig, dafür sind aber die Stollen teilweise noch zugänglich, die das gesamte Gebiet durchziehen.

Alte Mine in Vani
Alte Mine in Vani
Ruine auf dem Minengelände
Ruine auf dem Minengelände

Obsidian

Bereits 7000 Jahre v.Chr. wurde in Milos Obsidian gewonnen. Manche Quellen nennen abweichende Datierungen, in jedem Fall ist es aber recht lange her, als der prähistorische Insulaner die Vorzüge dieses Vulkangesteins kennenlernte. In einfachen Werkstätten schuf man Werkzeuge und Waffen mit Klingen aus dem glasartigen, schwarzen Material, dessen Kanten messerscharf sein können. Die Hauptfundstätten von Obsidian sind Nichia und Demenegaki.

Obsidian fällt übrigens unter das Gesetz, nach dem archäologisch bedeutsame Funde auf keinen Fall "exportiert" werden dürfen. Das Mitnehmen von Obsidian aus dem Urlaub ist somit streng verboten.

Mühlsteine aus Trachit

Eine weniger bekannte geologische Spezialität von Milos sind die Mühlsteine aus Trachit. An einer einzigen Stelle, in Rema an der Ostküste, wurde in den Jahren 480-323 v.Chr. dieses vulkanische Gestein gewonnen - ausschließlich, um in großem Stil Mühlsteine daraus herzustellen. Das harte Material mit der porösen, rauhen Oberfläche war dafür derart gut geeignet, dass die Mühlsteine aus Milos ein Exportschlager dieser Zeit waren.

Update 04/20