Wanderung nach Topakas

Topakas ist der Name eines Berges bzw. des umgebenden Gebietes im Südwesten von Milos, zwischen Sikia und Kleftiko gelegen. Auf der Kuppe des Berges hatte die deutsche Wehrmacht während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg eine Stellung errichtet, denn die strategisch günstige Lage und die Höhe von etwa 340 m ermöglichten die weiträumige Radarüberwachung der West- und teilweise auch der Südküste von Milos. Noch heute findet man hier eine guterhaltene Gebäuderuine, den Rest einer Radaranlage sowie die Mauern einer Geschützstellung samt unterirdischem Munitionsdepot.

Der Beginn des Wanderweges liegt an der Straße, aus Richtung Norden kommend unmittelbar nach dem Kloster Agios Ioannis in einer Spitzkehre. Das Holzschild ist schlicht, aber eindeutig und kündet von 1,3 Kilometern Wegstrecke, die vor einem liegen. Von der Straße aus hat man zunächst noch keinen Überblick über den Verlauf des Wanderweges. Aber bereits nach wenigen Metern öffnet sich der Blick aufs Meer und gibt Orientierung. Rechts hinter einem sieht man das Kloster, die gesamte Zufahrt bis hinab zur Bucht von Agios Ioannis, deren drei Strandabschnitte und dahinter Antimilos.

Um die deutsche Radarstellung in dieser Abgeschiedenheit überhaupt errichten und dann versorgen zu können, war ein gut befestigter Fahrweg quer durch die steinige Hügellandschaft gebaut worden. Dessen mittlerer Abschnitt ist noch heute recht gut erhalten und erleichtert das Vorankommen auf der Wanderung.

Zu Beginn der Wanderung helfen gelegentliche Farbmarkierungen. Schließlich geben die Reste des alten Fahrweges die Richtung vor und erleichtern das Vorankommen zu Fuß.

Wenn man sich der Bergkuppe nähert, wird das Gelände allmählich steiler, und der Weg geht in einige weite Serpentinen über. Zwar lässt sich stellenweise eine Abkürzung durch das holperige Dornengesträuch nehmen, aber prinzipiell sollte man der Wegführung folgen, denn der Anstieg wird sukzessive schwieriger und auch unübersichtlicher. Das Ziel scheint nah und doch erschließt sich nicht sofort, wo und wie die letzten Meter zu bewältigen sind.

Blick zurück auf den Serpentinenweg.

Am Gipfel angekommen stößt man zunächst auf die Ruine eines einstöckigen Gebäudes mit mehreren Räumen. Dahinter befinden sich die gemauerten Überbleibsel der Geschützstellung, die sich heute eher wie ein Aussichtspunkt mit fantastischem Panorama in Richtung Kleftiko darstellt - wäre da nicht der Eingang zum ehemaligen Munitionsbunker mit einer Gedenktafel. Ein kleines Stück weiter südlich steht in einer Bodensenke das vom Rost zerfressene rudimentäre Metallgerippe des Radars. Diese drei Komponenten bilden die wesentlichen Artefakte in der Abgeschiedenheit von Topakas, ein aufgrund seiner Historie etwas beklemmender kleiner Fleck ehemaliger Zivilisation in dieser ursprünglichen Gegend, die geprägt ist von schroffen Felsen, weitläufiger Phrygana und dem nahezu allgegenwärtigen Blick über die Weite der Ägais.

Update 03/20