Plaka

Plaka ist der offizielle Hauptort von Milos. Im unteren Ortsteil befindet sich zum Beispiel das Rathaus, im oberen die Polizeistation. Aber ansonsten käme man eigentlich nicht auf die Idee, Plaka eine administrative Bedeutung beizumessen. Den Besucher interessiert vielmehr der touristische Aspekt des Örtchens, und der ist immens.

Die Kirche Panagia Thalassitra, das populärste Fotomotiv von Plaka. Auf halber Höhe am Kastrohügel gelegen bietet sich von hier ein fantastischer Blick aufs Meer und die Gassen von Plaka. Dennoch wird sie überragt von der kleinen Kapelle Mesa Panagia, die auf der Spitze des Hügels thront.

Noch kykladischer kann sich ein Ort kaum präsentieren. Weiße, kubische Häuser kauern sich zusammen und verdichten die Gassen zu einem kleinen Labyrinth, in dem sich immer wieder regelrechte Postkartenmotive auftun, sobald man um die ein oder andere Ecke biegt. Und wenn der Blick aufs Meer freigegeben wird, drängen sich Assoziationen mit Santorini auf. Nicht nur hoch und steil ist es hier, auch der Meerblick hat weit mehr zu bieten als nur das Meer. Antimilos, der unwirtliche und daher unbewohnte Gegenpart von Milos ist weit draußen stets präsent, scheint manchmal über dem Wasser zu schweben. Und Vani, die markante Landzunge, die auf so vielen Fotos von Milos aufgrund ihres hohen Wiedererkennungswertes zu sehen ist, reckt sich von links ins Bild - tagsüber in Blaugrau-Tönen oder abends als schwarze Silhouette im goldglitzernden Meer. Die Eindrücke hier oben lassen einen schnell zur Ruhe kommen, sofern man es zulässt und sich darauf beschränkt, dem Wind und der Stille zu lauschen, und gegebenenfalls den leise dängelnden Glocken der Ziegen unten bei Fourkovouni.

Sonnenuntergangsstimmung. Im Sommer huldigt man gerne in Scharen dem "Sunset View", vom Kastro oder dem Platz vor der Kirche Panagia Korfiatissa, wegen seiner Marmorplatten "Marmara" genannt. Übrigens sieht man in Milos niemals die Sonne im Meer untergehen, auch wenn man es gerne glauben mag. Der Peloponnes ist nämlich im Weg.

Plaka ist natürlich zu Recht ein "In-Place" zum Sonnenuntergang. Aber der Kastrohügel selber ist im Sommer auch einen Aufstieg am frühen Morgen wert. Schon in der ersten Morgendämmerung beginnt die Frische der Nacht zu weichen, die Hähne erwachen zu ihrem morgendlichen Konzert und während sich die aufgehende Sonne ankündigt, bekommt man bereits eine Vorahnung auf den bevorstehenden, sengend heißen Sommertag. Die Stille, die einen umgibt, und die Weite des Meeres ringsherum machen dann den Platz oben bei der kleinen Kapelle Mesa Panagia zu einem besonderen Ort.

Von unten kommend beginnt Plaka recht unspektakulär mit dem Rathaus und ein paar Geschäften. An der Kreuzung zwischen OTE, Krankenhaus und Parkplatz geht es weiter bergauf. Bis Plaka so aussieht, wie man es erwartet: kykladisch, würfelig, eng, blau-weiß und mit überwältigenden Ausblicken.

Kommt man von Adamas, so fährt man kontinuierlich bergauf. Spätestens nach Triovasalos erwartet man eigentlich, bereits am Ziel zu sein, doch die Straße führt nochmals in einer letzten Serpentine am Krankenhaus vorbei bis ins Herz von Plaka. Zwar gibt es hier ein paar Parkmöglichkeiten, doch diese sind schnell erschöpft. Allein die Wendeversuche der Autofahrer, die mit aller Gewalt möglichst weit nach oben fahren wollen, führen in der Hauptsaison oft zum Infarkt. Aus diesem Grund wird das letzte Stück der Straße im Hochsommer gesperrt. Denn hinter dem OTE-Gebäude befindet sich ein ausreichend großer Parkplatz und von dort aus gelangt man linkerhand bereits nach wenigen Schritten am Archäologischen Museum vorbei in die unteren Gassen von Plaka.

Katholische Kirche Panagia ton Rodon: Erbaut vom französichen Vizekonsul Louis Brest, dessen Ehefrau hier begraben liegt. Die Kirche liegt in unmittelber Nähe der Panagia Korfiatissa, ist aber mit Blick vom Kastro leichter auszumachen als von unten.

Update 03/18