Adamas

Blick aus dem Flugzeug auf den alten Ortskern von Adamas. Auf der Kuppe des Hügels deutlich sichtbar die Kirche Agios Charalambos. Der Hügel ist nahezu vollständig untergraben vom Katafygio, der alten Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg.

Adamas ist zweifelsohne das Zentrum des touristischen Lebens in Milos. Das klingt jedoch schlimmer, als es ist, denn Adamas ist mit seinen etwa 800 Einwohnern nicht mehr als ein kleiner Ort, der lediglich überproportional viele Unterkünfte, Tavernen, Cafes und Souvenirläden aufweist. Im Hochsommer ist es zwangsläufig ziemlich überfüllt, aber ansonsten immer noch sehr beschaulich. Solange sich der Einfluss des Tourismus darauf beschränkt, dass hier die Gastronomie bereits um 19 Uhr warmes Abendessen bereithält, während anderswo noch die Stühle auf den Tischen stehen, ist die Situation sicher noch in Ordnung.

Adamas und seine zwei Strände: Im Vordergrund Langada, im Hintergrund entlang der Uferstraße Papikinou. Auf dem ersten Foto reicht der Blick bis über die Süd- und Ostküste hinweg. Links im Hintergrund ist Polyegos zu sehen.

Ich kenne Milos seit über 20 Jahren und habe miterlebt, wie sich die Insel mehr und mehr dem Tourismus geöffnet hat. Somit hat sich auch Adamas, der touristische Hauptort, verändert. Aber dennoch überwiegen heute nicht die Souvenirshops und Fast Food-Buden, sondern viele alteingesessene Betriebe - seien es Tavernen, Cafes, Bäckereien oder Lebensmittelgeschäfte. Sie haben sich einfach weiterentwickelt und präsentieren sich zeitgemäßer und mit mehr Sinn für ihre Gäste bzw. Kunden.

Wer kennt noch den alten Hafen von Adamas?

Ein gravierender Eingriff, der das Bild von Adamas maßgeblich verändert hat, war zweifellos der Bau der neuen Hafenanlage, die 2000 fertiggestellt wurde. Früher hatte der Hafen noch jenen Charme, den man heute nur noch an der idyllischen Hafenpromenade von Pollonia erleben kann. Den Charme, der den ursprünglichen Reiz der kleinen griechischen Hafenorte ausmacht, die noch nicht vom Massentourismus entstellt worden sind. Auch in Adamas saß man bis Ende der 90er Jahre vor den Tavernen direkt am Wasser und während man am Wein oder am Mokka nippte, plätscherte direkt unter einem das Meer gegen die alte steinerne Hafenmauer. Heute kaum mehr vorstellbar. Natürlich war es damals ziemlich eng und irgendwo musste sich auch noch der Verkehr zum Fähranleger hindurchschlängeln, aber genau dieses improvisierte Durcheinander, in dem trotz allem nie Hektik aufkam, war doch sehr liebenswert.

Auch wenn durch den Bau des neuen Hafens ein Stück des altmodischen, liebenswerten Griechenlands verlorengegangen war, wurden so die Voraussetzungen geschaffen, dass sich Adamas in zeitgemäßer Weise weiterentwickeln konnte. Heute präsentiert sich Adamas als intakter, lebendiger Hafenort. In der Hauptsaison heftigst überfüllt, in der Nebensaison immer noch beschaulich und zeitweise sogar etwas verschlafen.

Update 03/18