Bergbau auf der Insel Milos

Milos befindet sich auf dem Vulkanbogen der südlichen Ägäis, der durch das Abtauchen der afrikanischen Kontinentalplatte unter die ägäische Platte entstanden ist. Glaubt man der Wissenschaft, so stellt diese Situation heute keine ernste Bedrohung dar. Die letzten Vulkanausbrüche auf Milos liegen mindestens 60.000 Jahre zurück. Doch häufige Erdbeben in der Region sowie geothermale Aktivitäten wie heiße Quellen und Gasaustritte bezeugen, dass die Erde hier keineswegs ruht.
Bild 1: Südägäischer Vulkanbogen, Südägäischer Inselbogen oder Kykladenbogen: 1. Methana, 2. Milos, 3. Santorini, 4. Nisyros
Alles zu seiner Zeit
Im Laufe der Jahrmillionen hat der Vulkanismus auf Milos eine einzigartige Geologie erschaffen. Und er ist für das Vorhandensein einer Vielzahl teils seltener Bodenschätze verantwortlich, die die Geschichte der Insel von der Jungsteinzeit bis heute geprägt haben. Natürlich waren nicht alle Bodenschätze zu jedem Zeitpunkt von wirtschaftlicher Bedeutung. So lag in den verschiedenen Epochen das Interesse der Menschen auch immer wieder auf unterschiedlichen Materialien, die es der Natur in mühevoller Arbeit abzutrotzen galt. Als rund 7000 Jahre v.Chr. in Nichia und Demenegaki Obsidian gewonnen wurde, wusste man weder mit dem Manganerz aus Vani noch dem Schwefel aus Paliorema etwas anzufangen. Und auf dem Höhepunkt der Mühlsteinproduktion in Rema ahnte man noch lange nichts von den modernen Produktionsprozessen, in denen Perlit ein Rolle spielen würde.
Der heutige Bergbau in Milos
Heute ist der gesamte Bergbau in Milos geprägt vom Abbau zweier Mineralien: Bentonit und Perlit. Daneben wird in einer einzigen Mine im Südwesten der Insel noch Puzzolan gewonnen. Angaben in verschiedenen Quellen über den Abbau weiterer Erze wie zum Beispiel Kaolin und Barit sind nicht mehr aktuell (Stand 2020). Die Minen existieren natürlich noch, aber die Produktion wurde bis dato eingestellt. Bentonit, Perlit und Puzzolan werden oberirdisch gewonnen, so dass der klassische Untertagebau der Vergangenheit angehört. Der Abbau findet heute großflächig und hochtechnisiert mittels mächtiger Fahrzeuge statt. Nur in den verlassenen früheren Bergbauregionen zeugen alte Stollen, rostige unterirdische Schienennetze und verlassene Anlagen noch immer von den harten Zeiten, in denen die Bergleute ihr entbehrungsreiches Leben größtenteils unter Tage fristeten.
Update 04/20